Tonhalle und Kongresshaus - Rückblick

ENERGIE VorOrt

 

Am 24. August 2022 durften wir die neu eröffnete Tonhalle und das Kongresshaus besichtigen. Ein paar Eindrücke und Highlights haben wir in einem kurzen Rückblick festgehalten. Ausserdem teilt Rainer Schellenberger, Leiter Realisierung ewz Energielösungen, seine Sicht des Projektes rund um die Seewasserzentrale mit uns.

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Tonhalle und Kongresshaus, Zürich

Nach einem insgesamt vierjährigen Total-Um- und Ausbau durch die Arbeitsgemeinschaft Bösch und Diener (Elisabeth und Martin Bösch Architekten, Zürich; Diener & Diener Architekten, Basel) wurden die Tonhalle und das Kongresshaus im September 2021 wieder eröffnet. Das denkmalgeschützte Gebäude besticht nicht nur durch die einmalige Aussicht auf das Zürcher Seebecken und das Bergpanorama, sondern auch durch die eindrückliche Verflechtung von Architektur, Kunst und Natur. Das Budget für den Um- und Ausbau betrug 164 Mio. Franken, letzlich schlussendlich beliefen sich die Kosten auf 170 Mio. Franken. Allein in den Denkmalschutz wurden 20 Mio. Franken vom Lotteriefonds investiert.
Mit dem Zürcher Seebecken liegt ein attraktiver Energiespeicher direkt vor der Tür. Durch unterirdische Leitungen gelangt das Seewasser direkt in die Seewasserzentrale, wo es mittels einer kombinierten Wärmepumpe/Kältemaschine im Winter zum Heizen und im Sommer zur Kühlung des Kongresshauses und der Tonhalle dient. Im Zuge der Bauarbeiten wurde die ewz Seewasserzentrale ebenfalls gesamterneuert und erweitert. Mit der Erweiterung und gleichzeitiger Effizienzsteigerung konnte der Anteil der erneuerbaren Energien für beide Bauten von vorher 20 % auf nun 70 % erhöht werden. Der Wärmeabsatz im Gesamtverbund Escherwiese wurde in den letzten zwei Jahren bereits fast verdoppelt (von 5 GWh auf circa 10 GWh).
Daneben wird auch ein klimaneutraler Gesamtbetrieb des Kongresshauses und der Tonhalle angestrebt. Mit einem engen Energiemonitoring wird das Optimierungspotenzial ständig überwacht und verbessert. Nebst den baulichen und energetischen Massnahmen trägt auch ein klimafreundliches Catering- und Mobilitätskonzept sowie Ausgleichsmassnahmen zu diesem Ziel bei.

Ein paar Impressionen unseres Besuches finden Sie in der Diashow unten.

Quellen und weiterführende Informationen:

«Nachgefragt bei...»

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Rainer Schellenberg, Leiter Realisierung ewz Energielösungen

Die drei grössten Herausforderungen?

  • Seewasserzentrale; Umbau im laufenden Versorgungsbetrieb Dritter; KGTH; Projektkomplexität, Neu/Bestand
  • Lange Bauzeit, Umgang mit Verschiebungen und abnehmenden Zeitfenstern für Inbetriebnahmen und Abnahmen
  • Hohe Erwartungen der Besucher*innen und der Betreiber*innen an den Komfort

Das Projekt in einem Satz?

Der Wärmeverbund Escherwiese von ewz versorgt das Kongresshaus, das Hotel Park Hyatt, das Hochhaus zur Palme und verschiedene weitere Büro- und Wohngebäude im Perimeter General-Guisan-Quai/Genferstrasse/Bleicherweg/Schanzengraben mit umweltfreundlich produzierter Wärme und Kälte.

Die Energie-Highlights kurz erklärt?

Als Energiequelle für die kombinierten Wärmepumpen/Kältemaschinen nutzen wir Seewasser aus 12 Metern Tiefe und transportieren es über Anergieleitungen ab der Seewasserzentrale zu den dezentralen Energiezentralen. Im Sommer nutzen wir das Wasser direkt für Freecooling und die Rückkühlung der Kältemaschinen. Auf diese Weise reduzieren wir den Stromverbrauch (im Vergleich zu herkömmlichen Kälteanlagen) erheblich. Mehr erfahren: ewz.ch/zürichsee.

Einige Impressionen zur Besichtigung:

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